Der Interaktionsfilm Der grenzenlose Schlagerwettbewerb untersucht das Phänomen zweier Schlagermusikkulturen im geteilten Deutschland. Bis heute sind nur die ehemaligen Westschlager im ganzen Land populär, die Ostschlager sind im ehemaligen Westen so gut wie unbekannt. Für eine Annäherung der deutsch-deutschen Schlagerwelten greift annette hollywood in historisches Fernsehmaterial des west- und des ostdeutschen Schlagerwettbewerbes aus dem Jahre 1968 ein. Revolutionäre Kräfte, die Aktivist*innen des KEB Deutsche Schallplatten, intervenieren in das heile Welten besingende Szenario und übernehmen die Regie: Eine gesamtdeutsche und grenzenlose Fernsehsendung entsteht. Durch die Interaktion mit dem historischen Fernsehmaterial und zeitgeschichtlichen Quellen wird die politische Dimension des Schlagers in den konträren Systemen untersucht. Die Einflussnahme von Wirtschaft und Staat in die Kulturproduktion und der Einsatz von eskapistischen oder sozialistisch-realistischen Konzepten werden ebenso wie das Verhältnis von Hoch- und Populärkultur in der Schlagergeschichte beider Staaten sichtbar gemacht und einander gegenübergestellt.
Der Grenzenlose Schlagerwettbewerb
