annette
hollywood

Interview im Rahmen von Voicing Bethanien

Das Ausstellungs- und Veranstaltungsprojekt Voicing Bethanien nimmt das 50-jährige Jubiläum des Kunstraum Kreuzberg/Bethanien zum Anlass, einen Blick auf die bewegte Vergangenheit eines Kreuzberger und Berliner Kulturortes zu werfen. In einer raumübergreifenden Videoinstallation der Künstlerin Sonya Schönberger, die aus vierzig Videointerviews mit Zeitzeug*innen der aktuellen Berliner Gegenwart entstehen, wird Voicing Bethanien zu einer vielstimmigen und individuell erlebbaren Erzählung über einen internationalen wie lokal verankerten und kommunalen Kunstort in einer Stadt, die geprägt ist von rasanten stadtpolitischen und gesellschaftlichen Entwicklungen und Umbrüchen. Schönbergers Fokus auf individuelle Lebensgeschichten sowie die persönliche Verbindung zur Stadt Berlin, bilden den Rahmen dieser Interviewsammlung. Sie ist eine Fortführung ihres Videoarchivs Berliner Zimmer und nimmt diesmal den Kunstraum Kreuzberg/Bethanien zum inhaltlichen Ausgangspunkt für das Projekt.

In der nunmehr 50-jährigen Geschichte des Kunstraumes Kreuzberg/Bethanien sind dort zahlreiche Personen zusammengekommen, die den Berliner Kulturbetrieb nachhaltig geprägt haben und noch heute mitgestalten. Gleichzeitig war und ist der Kunstraum ein Treffpunkt für Menschen, die hier miteinander gearbeitet haben und dadurch eine gemeinsame Geschichte teilen. Voicing Bethanien ist somit auch eine Bestandsaufnahme einer Stadt und ihrer Kunst- und Kulturszene und zeigt auf, inwieweit diese miteinander verwoben ist, voneinander lernt, sich kontinuierlich verändert und in ihrer Pluralität wie auch Ambivalenz von biografischen Verortungen, Sichtweisen, Meinungen und künstlerischen Zugängen profitiert.

Interviewpartner*innen:

Adrian Nabi, Akbar Behkalam, Andrea Binke, annette hollywood, Ante Pavić, Brezel Göring, Çağla Ilk, Christiane Zieseke, Christoph Tannert, Cornelia Reinauer, Dani Hasrouni, Egill Sæbjörnsson, Ewa Stróżczyńska-Wille, Frida Neander Rømo, Gabriele Behnke, Gangolf Ulbricht, Hanna Hegenscheidt, Hannah Kruse, Janina Benduski, Jürgen Zeidler, Karin Baumert, Leonie Baumann, Maarten Janssen, Magda Korsinsky, Marisa Maza, Michael Schönke, Naomi Hennig, Oliver Baurhenn, Rebecca Marquardt, Rosemarie Richter, Renate Drews, Ringo, Safter Çınar, Sophia Tabatadze, Stefanie Endlich, Stéphane Bauer, Susanne Weiß, Thomas Engel, Werner Brunner, Wolfgang Müller

Podcast & Vortrag am DFF

Queere Mutterschaft ist das Thema im Podcastgespräch, das Frauke Haß (DFF) mit der Berliner Künstlerin annette hollywood und Daria Berten, Kuratorin der DFF-Ausstellung WEIMAR WEIBLICH. Frauen und Geschlechtervielfalt im Kino der Moderne (1918 – 1933) führt.

Dabei geht es unter anderem um die Frage, warum lesbische Mütter in der Geschichtsschreibung so gut wie nicht auftauchen und wenn, dann meistens in Kriminalakten. Außerdem stellt die Künstlerin das Videoprojekt ihrer Spurensuche zu queerer Mutterschaft, [anderkawer], vor, von dem ein Video auch im Foyer der Ausstellung zu sehen ist. Live ist annette hollywood am Freitag, 16. Juni, um 18 Uhr im Kino des DFF. Anlässlich der Vorführung des Stummfilms CYANKALI (DE 1930) präsentiert sie [anderkawer] in einem Vortrag.

Weimar Weiblich

Frauen und Geschlechtervielfalt im Kino der Moderne (1918 – 1933)

Die Ausstellung widmet sich der Geschlechtervielfalt und den Frauen im Kino der Weimarer Republik. Im Film waren Geschlechtertausch, Selbstbestimmung und Homosexualität Themen, das beliebteste aber war die „Neue Frau“.

Bis heute steht ihr Typus für Modernität und den Ausbruch aus Konventionen, er lebt auf in Serien wie Babylon Berlin oder Eldorado KaDeWe. Aber wer waren die echten Neuen Frauen? Nach dem Ersten Weltkrieg nutzten sie selbstbewusst die beruflichen Möglichkeiten, auch in der aufstrebenden Filmindustrie. Mit zahlreichen Exponaten und Filmbeispielen werden ihre Geschichten erzählt.

Präsentation im Spinnboden Lesbenarchiv

Das Langzeitprojekt [anderkawer] untersucht anhand biografischer und gesellschaftlicher Ereignisse die Situation von nicht heteronormativen Eltern und den damit verbundenen Ideologien von Familie und Mutterschaft in den letzten 100 Jahren in Deutschland. Im Spiegel der Printmedien und der Öffentlichkeit wird die Unsichtbarkeit sowie Sichtbarwerdung insbesondere lesbischer Mütter visualisiert. Die Suche nach Zeugnissen derjenigen, die aufgrund von Verfolgung und Diskriminierung und deren Folgen oftmals im Verborgenen (engl. undercover) gelebt haben und deren Spuren kaum erforscht sind, führt in queerfeministische und historische Archive.

BEYOND NUCLEAR FAMILY: Home sweet home

Exhibiting artists: Karolina Balcer, Lizza May David and Claudia Liebelt, Kristina Fingerland, Robert Gabris, Johannah Herr and Cara Marsh Sheffler, annette hollywood, Binelde Hyrcan, Charlotte Jarvis in collaboration with Lucy Kirkwood, Signe Johannessen, Agnė Jokšė, Eva Koťátková, Marie Lukáčová, Mary Maggic, Markéta Magidová, MATERNAL FANTASIES, Mothers Artlovers, Chiara No, Alanis Obomsawin, Nina Paszkowski, Minh Thang Pham, Anni Puolakka, Vojtěch Radakulan, Tabita Rezaire, Janek Rous & Architects without Frontiers, Adam Rzepecki, Jiří Skála, Jonne Sippola, Maja Smrekar, Martina Drozd Smutná, Sophia Süßmilch, Marie Tučková in collaboration with Raffia Li and Iga Świeściak, Sophie Utikal

The exhibition Beyond Nuclear Family: Home Sweet Home seeks to provide a critical revision of the modern Western concept of the family and, through the works of more than forty international artists, explores the alternatives – historical and contemporary, geographical and cultural, utopian and fictional. The third chapter of this long-term research and discursive project, after two iterations in Berlin and in Prague, seeks to redefine the questionable concept of the Nuclear Family and bring it back to its original ‘home’, the U.S., where it was coined and distributed in the second half of the 20th century. 

Die Decke hat ein Loch

Die Decke hat ein Loch ist ein Ausstellungs- und Rechercheprojekt der Künstlerinnen annette hollywood, Jana Müller und Moira Zoitl in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein am Rosa- Luxemburg-Platz Berlin/Susanne Prinz, in dem mit Hilfe von (auto)biografischen Erzählungen Material-, Zeit- und Kulturgeschichte abseits der Mehrheitsgesellschaft untersucht wird.

Die Arbeitsweisen der teilnehmenden Künstler*innen überschneiden sich, indem sie mit verschieden forschenden und künstlerisch-wissenschaftlichen Methoden Archivbestände befragen. In den künstlerischen Arbeiten werden Spuren unterschiedlicher Archivorte sichtbar gemacht, überarbeitet und zu neuen Erzählungen verknüpft. Objekte, Dokumente oder andere Narrative aus institutionellen Archiven werden bewusst mit Wissen und Gegenständen aus dem privaten Umfeld verschränkt. Damit wird das Konstruierte, Poröse, und Vorläufige von Wissensarchiven thematisiert, das die Perspektive vieler Lebenswirklichkeiten verfälscht darstellt oder vollständig ausspart. Entsprechend dem titelgebenden Klatschspiel, das sich weiterreimt mit „… da sah ich sie dann doch.“, folgt das Ausstellungsprojekt der Idee, dass erst bei erneutem Hinsehen durch die Löcher und Brüche von Wissensarchiven hindurch ein genaueres und diverseres Bild von Gesellschaft entsteht.

WEBLAUNCH des online Archivs [anderkawer]

Das Langzeitprojekt [anderkawer] untersucht anhand biografischer und gesellschaftlicher Ereignisse die Situation von nicht heteronormativen Eltern und den damit verbundenen Ideologien von Familie und Mutterschaft in den letzten 100 Jahren in Deutschland.

Im Spiegel der Printmedien und der Öffentlichkeit wird die Unsichtbarkeit sowie Sichtbarwerdung insbesondere lesbischer Mütter visualisiert. Diese autobiografisch inspirierte, detektivisch anmutende Forschung und ihre Ergebnisse laden in diesem stetig wachsenden Onlinearchiv eine breite Öffentlichkeit zum Nachspüren ein.

BEYOND NUCLEAR FAMILY: Around the Family Table

BEYOUND NUCLEAR FAMILY: Around The Family Table

Das von der Prager Jindřich Chalupecký Society initiierte Projekt Beyond Nuclear Family widmet sich der Familie – eine der grundlegenden Einheiten des Zusammenlebens in menschlichen Gemeinschaften. Es zielt in erster Linie darauf ab, das moderne, westliche Familienmodell kritisch zu hinterfragen und seine historischen und aktuellen, geografischen und kulturellen, utopischen und fiktiven Alternativen zu untersuchen. Die Kernfamilie, definiert als die eheliche Partnerschaft von Mann und Frau, die mit ihren leiblichen Kindern zusammenleben, stellt in der westlichen Kultur einen ungeschriebenen Status quo dar. Sie ist immer noch der Maßstab, an dem andere Familienkonstellationen gemessen werden. 

Beyond Nuclear Family: Around the Family Table ist die erste von drei Ausstellungen und performativen Projekten, die im Anschluss bei Display in Prag und im EFA Project Space in New York präsentiert und erweitert werden und Fragen rund um Familie miteinander in Verbindung bringen. Die einzelnen Projekte sind dabei konzeptionell miteinander verknüpft, durch die Kunstwerke selbst miteinander verbunden, fokussieren jedoch jeweils einen anderen Forschungsbereich. Gemeinsam hinterfragt das Ausstellungsprojekt die Bedeutung und Darstellung der Kernfamilie als führendes Paradigma in politischen, sozialen und erzieherischen Systemen sowie in der Rechtsstaatlichkeit im euro-amerikanischen Kontext, insbesondere, da dieses Familienmodell heute nicht mehr allen Lebensrealitäten entspricht. 

Anhand unterschiedlicher Formate wie Performance, Video, Text, Textilarbeiten, Skulptur, performativen Lesungen, Gesprächen und Recherchepräsentationen konzentriert sich die Ausstellung Beyond Nuclear Family: Around the Family Table in der alpha nova & galerie futura auf Geschlechterrollen innerhalb der Familie, auf Repräsentationen von LGBTQAI+-Familien, das Konzept der Mutterschaft und weibliche Körperlichkeiten. Sie macht aber auch andere Formen der Gemeinschaftlichkeit jenseits biologischer Verbindungen sowie die Abwesenheit von Familie sichtbar und untersucht die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf das (Nicht-)Funktionieren von Familie und deren grundlegende Definition. 

Beyond Nuclear Family ist das dritte Kapitel des Langzeitprojektes Islands: Possibilities of Togetherness der Jindřich Chalupecký Society. 

BEYOUND NUCLEAR FAMILY: Recipes for Happiness

mit: Karolina Balcer, Lizza May David and Claudia Liebel, Kristina Fingerland, Robert Gabris, annette hollywood, Binelde Hyrcan, Charlotte Jarvis in collaboration with Lucy Kirkwood, Signe Johannessen, Agnė Jokšė, Eva Koťátková, Marie Lukáčová, Mary Maggic, Markéta Magidová, MATERNAL FANTASIES, Zoë Claire Miller, Mothers Artlovers, Chiara No, Alanis Obomsawin, Nina Paszkowski, Minh Thang Pham, Anni Puolakka and Ellie Hunter, Vojtěch Radakulan, Janek Rous, Karolína Kripnerová and Vojtěch Sigmund (Artyčok.TV and Architects without Borders), Adam Rzepecki, Jonne Sippola, Jirka Skála, Maja Smrekar, Martina Drozd Smutná

The Prague exhibition entitled Beyond Nuclear Family: Recipes for Happiness provides a complex artistic probe into the various ways of creating and categorizing the family, relationships and roles that its members occupy. The exhibition’s subtitle incorporates the well-established phrase “recipe for happiness” commonly used as a hyperbole, indicating the impossibility of finding a universal recipe for a happy life. By translating this phrase into the plural, we want to express the plurality of forms that different family constellations can take. By means of the installation by the artist collective Mothers Artlovers (in collaboration with the Berlin-based collective MATERNAL FANTASIES), visitors will be given specific recipes and dishes during the exhibition, all relating to the critique of social institutions (also including the concept of family) and relationships. The audience will be able to reflect on these themes at a triangular table reminiscent of the iconic feminist work The Dinner Party by Judy Chicago.
The other works on display – paintings, photographs, videos, texts, textiles, sculptures, performances, and arts research outputs – can also be freely read as possible recipes or (missing) ingredients for (family) happiness. In its totality, the exhibition thus presents a comprehensive and diverse “cookbook”.