annette
hollywood

ARTPOPLITICS

ARTPOPLITICS präsentiert annette hollywoods Werk der letzten zwanzig Jahre mit zahlreichen Bildern und Texten der künstlerischen Arbeiten. Der Titel der Publikation eröffnet ein für die Arbeit von hollywood typisches Wortspiel, das gleichzeitig die Arbeiten in thematische Kapitel unterteilt: ART ARTIST POPLITICS POP POLITICS LIT.

„In unterschiedlichen Medien und Präsentationformaten untersucht annette hollywood, oft mit einer gehörigen Portion Humor, die Konstruktion von Künstlermythen, deren Einfluss auf kunsthistorische Kanonisierungen, mediale Repräsentation und den Alltag des Kunstbetriebs. Sie persifliert Stereotypen und Klischees. Vor allem in ihren musikalischen Arbeiten wendet annette hollywood sich mit viel Ironie gegen die Vorstellung von Künstler*innen, die vom großen Geld träumen, von Diamanten und Frauen. Sie singt von Realness und nimmt es mit dem Rapper Jay-Z auf, tritt in Anzug und Krawatte auf und trägt selbst gerne viel Bling-Bling. Die Kritik am System ist bei hollywood immer auch gekoppelt an eine anhaltende Faszination für Starkult und das Populäre, die sich auch im Namen der Künstlerin manifestiert. Vergleichbar mit VALIE EXPORT, die sich 1967 nach ihrer Lieblingszigarettenmarke umbenannte und deren Namen ausschließlich in Versalien geschrieben werden darf, wirkt auch ihr Name verstärkt durch die konsequente Kleinschreibung wie ein Markenzeichen. Die Benennung nach Hollywood erlaubt im klassisch feministischen Sinne einen Identitätstransfer, verspricht – anders als bei EXPORT – Glamour und klingt zugleich nach Drag.“
Fiona McGovern, “ART AS A „BATTLE“-FIELD”